Netzwerkevent: Das digitale Bild im Dialog (2020)

Aufgrund der epidemiologischen Situation wurde die Veranstaltung online durchgeführt.

Bilder gehören zum geisteswissenschaftlichen Forschungsinventar. Sie werden in so verschiedenen Disziplinen wie Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte, Theater- und Musikwissenschaft ausgewertet und publiziert. Mit dem digital turn eröffnen sich unzählige neue Forschungsfelder, die algorithmische Auswertungen nutzen oder die Bilder über das weltweite Netz einer Forschungscommunity zur Verfügung stellen. Im Rahmen unseres Workshops wollen wir digitale und digitalisierte Bilder in den Mittelpunkt stellen. Es geht dabei nicht nur um die Präsentation neuer digitaler Möglichkeiten, sondern auch um die kritische Diskussion, der Chancen und Gefahren im Umgang mit Bildern. Bibliotheken spielen zunehmend eine wichtige Rolle in dieser Diskussion: als Dienstleisterinnen und Anbieterinnen von Infrastruktur für die Bildanalyse. Zusammen wollen wir darum formulieren, welche Infrastruktur und Dienstleistungen Forschende in Zukunft von Universität und Universitätsbibliothek erwarten und welche Fragerichtungen dadurch eröffnet werden.

Ursula Loosli, Philipp Casula und Tobias Hodel: Eröffnung und Willkommen

Marco Hostettler: Der dreidimensionale Umbruch. Wie digitale 3D-Dokumentationsmethoden die archäologische Praxis verändern

Bereits heute können grosse Teile archäologischer Dokumentation im Feld und im Labor rein digital in 3D aufgenommen werden. Der Vortrag stellt Überlegungen zu Vor- und Nachteilen der digitalen 3D-Methodik an und weist auf mögliche Risiken hin. 

Martin Stuber und Heinz Rohner, Stefan Telli und Mathias Stocker: IIIF Server as a Service: Ein Bildserver aus der Kooperation von UB, DH und hallerNet

Beate Fricke und Katharina Böhmer: Diamond/Platin Open Access und Bildrechte – Erfahrungsbericht zur Gründung des Journals 21-Inquiries

Hanno Schwarz: Hands On-Unterbruch: Demo 3D-Scanner und Kaffeepause

Seit etwa 2010 hält das bildbasierte dreidimensionale Rekonstruktionsverfahren «Structure from Motion» Einzug in der Archäologie und findet immer breitere Anwendung für Befund- und Funddokumentation. Im Rahmen der unterwasserarchäologischen Untersuchung von Seeufersiedlungen auf dem Südwestbalkan konnte dieses Verfahren zum ersten Mal in den Arbeitsablauf einer Pfahlfeldaufnahme integriert werden.

Fabienne Kilchör: Diglu: Darstellung kultureller Zusammenhänge in Piktogrammen

Materielle und immaterielle Kulturgüter werden nicht mehr nur als Zeugnisse vergangener Kulturen angesehen, sondern in ihrem Kontext auf soziale und ökonomische Aspekte früherer Gesellschaften untersucht. Aus dieser Perspektive spielen die Beschreibung und Darstellung von Funden und Befunden eine zentrale Rolle für das Sichtbarmachen von Zusammenhängen und für das Verständnis neuer Erkenntnisse. Die entsprechenden Darstellungsmethoden − weg von der Betrachtung einzelner Dinge hin zur Erforschung kultureller Zusammenhänge – hinken dabei jedoch hinterher, da moderne Informationsvisualisierungen, die hierfür geeignet wären, bislang kaum entwickelt und genutzt wurden.

Michael Schläfli: «…habe ich sorgfältigst notiert» Digitalisierung von alten Landkarten an der UB Bern

Die Digitalisierung von alten Landkarten stellt besondere Anforderungen an die verwaltenden Institutionen. Wenn auch in der Regel gedruckt, handelt es sich bei Karten oft um Unikate. Zudem stehen ihre Bildlichkeit, Serialität und Materialität der Massendigitalisierung entgegen. Es gilt, ästhetisch ansprechendes Kulturgut auf verständliche Weise zu präsentieren und Forschende verschiedener Disziplinen, Expert_innen sowie interessierte Laien zu bedienen. Ausstellung und Publikation zur Schöpfkarte verdeutlichen diese Herausforderungen und Ansprüche. 

Cristina Urchueguía und Andrew Hankinson: IIIF und Musik